Am 11. Juli schloss die in Winterthur ansässige Sulzer AG mit KEZO, einem Abfallentsorgungsunternehmen im Zürcher Oberland, eine Vereinbarung zur Entwicklung und Lizenzierung einer CO2-Abscheidungslösung für kommerzielle Tests in der Müllverbrennungsanlage von KEZO im schweizerischen Hinwil. Ziel des Projekts ist es, die Integration der Technologie in den Betrieb von KEZO zu evaluieren und den Grundstein für die neue Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) zu legen, deren Bau für 2030 geplant ist.
Müllverbrennungsanlagen verbrennen nicht recycelbaren Abfall zur Energiegewinnung. Dadurch wird die Nutzung von Deponien reduziert und das Recycling von Ressourcen gefördert. Dieser Prozess setzt jedoch grosse Mengen Kohlendioxid (CO₂) frei. Durch den Einsatz von CO₂-Abscheidungstechnologie können die Emissionen deutlich reduziert werden, was die Abfallwirtschaft zu einer nachhaltigen Lösung macht. Die Technologie von Sulzer löst dieses Problem durch die Abscheidung von CO₂ während des Verbrennungsprozesses.
Sulzer wird am Standort Hinwil eine vormontierte modulare Kohlenstoffabscheidungsanlage installieren, die jährlich bis zu 1.000 Tonnen CO2 aus den Rauchgasen abscheiden kann. Der abgeschiedene Kohlenstoff wird in einem nahegelegenen Gewächshaus wiederverwendet und demonstriert damit eine effiziente Ressourcennutzung. Das Pilotprojekt ist ein wichtiger Schritt zur Validierung der KEZO-Technologie für die zukünftige Müllverbrennungsanlage (MVA). Diese kann auf eine jährliche CO2-Abscheidung von 120.000 Tonnen hochskaliert werden und trägt so zum Netto-Null-Emissionsziel der Schweiz bei.