Am 14. Juli prognostizierten deutsche Analysten, dass Brasiliens Sojabohnenexporte im zweiten Halbjahr 2025 43 bis 44 Millionen Tonnen erreichen werden, ein deutlicher Anstieg gegenüber 34,7 Millionen Tonnen im gleichen Zeitraum des Jahres 2024. Dieses Wachstum festigt Brasiliens Position als weltweit größter Sojabohnenexporteur, und China wird aufgrund der starken Nachfrage und der hohen Qualität der wichtigste Markt für brasilianische Sojabohnen bleiben.
Von Januar bis Juni 2025 exportierte Brasilien 64,9 Millionen Tonnen Sojabohnen, ein leichter Anstieg von 800.000 Tonnen gegenüber dem gleichen Zeitraum 2024. Davon wurden 48,4 Millionen Tonnen (75 % der Gesamtexporte) nach China verkauft, gegenüber 46,3 Millionen Tonnen (72 % der Gesamtexporte) im Vorjahr. Im Mai 2025 stellte Brasilien einen neuen monatlichen Sojabohnenexportrekord auf. Es wird erwartet, dass Brasiliens Exporte nach China in der zweiten Jahreshälfte 2025 auf 85 % steigen und das jährliche Exportvolumen 64,95 Millionen Tonnen erreichen werden.
Die treibende Kraft hinter dem Exportwachstum ist die Ausweitung der Sojaanbaufläche in Brasilien. Der USDA Foreign Agricultural Service (FAS) prognostiziert, dass die brasilianische Sojaanbaufläche bis 2025/26 49,1 Millionen Hektar erreichen wird, ein Anstieg von 3 % gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund der 2025/26 in Kraft tretenden brasilianischen B15-Verordnung wird die inländische Sojaverarbeitung voraussichtlich 58 Millionen Tonnen erreichen, hauptsächlich aufgrund der Nachfrage nach Sojaschrot für Tierfutter und Sojaöl für die Biodieselproduktion.
Brasilianische Sojabohnen sichern ihren Wettbewerbsvorteil dank hoher Qualität, hohem Ertrag und relativ geringem ökologischen Fußabdruck. Trotz potenzieller Konkurrenz durch andere Lieferanten wie die USA profitieren brasilianische Exporteure von ihrem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und dem günstigen Wechselkurs. Analysten gehen davon aus, dass China die weltweiten Sojaimporte weiterhin dominieren wird und Brasilien zu einem wichtigen Lieferanten zur Deckung des Bedarfs wird.
Die starken Exportprognosen unterstreichen Brasiliens Schlüsselposition auf den globalen Agrarmärkten. Der Ausbau der Anbauflächen und der inländischen Verarbeitungskapazitäten zeigt Brasiliens Fähigkeit, die internationale und inländische Nachfrage zu decken und gleichzeitig nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern. Angesichts der steigenden Nachfrage Chinas nach Sojabohnen gewährleistet Brasiliens strategische Position eine stabile Versorgung und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur globalen Nahrungsmittel- und Energiesicherheit.