Newcleo, ein Nukleartechnologieunternehmen mit Hauptsitz in Paris, hat vom Rat des Départements Aube in Ostfrankreich die Genehmigung zum Erwerb von Grundstücken in der Region Nogente für den Bau einer Mischoxid-Brennstoffanlage (MOX) erhalten. Die Anlage in Pont-sur-Seine und Marnay-sur-Seine wird Kernmaterial aus der Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente verwenden, um MOX-Brennstoff für Newcleos kleinen modularen bleigekühlten Schnellreaktor zu produzieren.
Die modulare MOX-Anlage mit einer Anfangsinvestition von 1,8 Milliarden Euro (2,1 Milliarden US-Dollar) soll die Produktion bei steigender Nachfrage steigern. Die Fertigstellung der ersten Produktionslinie ist für 2030 geplant. Während der Bauphase werden bis zu 2.000 Arbeiter beschäftigt sein und 850 direkte Arbeitsplätze entstehen. Bis 2040 werden durch eine zusätzliche Investition von 3,2 Milliarden Euro zwei neue Produktionslinien entstehen, wodurch die direkte Beschäftigung auf 1.700 steigt. Im Juni 2022 führte Newcleo gemeinsam mit Orano eine Machbarkeitsstudie zur MOX-Anlage durch, um das Projekt voranzutreiben.
Newcleo errichtet derzeit ein Forschungs- und Ausbildungszentrum in Chusclan im südfranzösischen Département Gard, das es im März 2025 zur Unterstützung seiner Brennstoffproduktion erworben hat. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen einen Demonstrationsreaktor LFR-AS-30 mit einer Leistung von 30 MWe, der im westfranzösischen Département Indre-et-Loire in Chinon-Vienne-et-Loire errichtet werden soll. Die Inbetriebnahme des Reaktors ist für 2031 geplant. Er soll zur Stromerzeugung, zur Herstellung medizinischer Isotope und zur Unterstützung der Spitzenforschung genutzt werden. Newcleo plant, bis Ende 2026 Bauanträge für die MOX-Anlage und den Demonstrationsreaktor einzureichen, und betrachtet die beiden Projekte als miteinander verbunden.
Das Aube-Projekt stärkt Newcleos Bemühungen, nachhaltige Lösungen für die Kernenergie zu entwickeln und dabei wiederaufbereitete Materialien als Brennstoff für moderne Reaktoren zu nutzen. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Regierungen und Investitionen in die regionale Infrastruktur will Newcleo Frankreichs Position in der globalen Nuklearindustrie stärken und gleichzeitig ökologische Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum fördern.